Paartherapie - gerne Schatz, aber ohne mich

Paartherapie - gerne Schatz, aber ohne mich

"(...) Die erste (...) Vorstellung (...) des Theatersommers 2020 in der Theaterscheune in Knechtsteden begeisterte (...) das Publikum: Mit (...) einer Beziehungskomödie hatte das Kulturbüro - Team den Nerv der Zuschauer getroffen. (...) Der Auftakt ist geglückt: Am (...) Samstag lieferte das städtische Kulturbüro zwei bestens aufgelegte Künstler - Ensembles, die froh waren, in der Corona - Krise wieder auftreten zu können - sehr zur Freude des bestens aufgelegten Publikums. (...) Samstags in der Scheune gelang der Spagat zwischen Schmunzeln und Nachdenklichkeit ganz vorzüglich. "Gerne Schatz, aber ohne mich" lautete der Titel, der jede Menge Widersprüche bereithielt. Denn wie anders als gemeinsam sollen Überdruss und grausigster Paar - Alltag bewältigt werden? Mitten im Corona - Schlamassel stemmten die Schauspieler (...) diese Herausforderung aufs Vorzüglichste: Birgitta Vollmar war frustrierte Ehefrau, Felix von Frantzius gab den lustlosen Ehemann, und Nadine Kugler fungierte als Autorin, Regisseurin und hartnäckige Therapeutin. Mögen nach 30 Jahren Ehe stets präsente Feinfühligkeit, Rücksichtnahme oder gar stürmische Liebe auch Mangelware sein, auf der Bühne wurde deren Abwesenheit auf Kosten der Frau auf die Spietze getrieben. Dennoch wurden die Lachmuskeln ein ums andere Mal strapaziert, ganz besonders dann, wenn die beiden Frauen sich die Bälle zuspielten. Psychologische Unterstützung bei der Therapeutin sollte es richten: Tatsächslich bringen Edmund und Carissa das Feuer unter der Asche ihrer Beziehung wieder zum Lodern. Viel Augenzwinkern in Richtung Publikum war im Spiel, als das Paar sich am Ende tanzend in den Armen lag. (...)

NGZ Online vom 02. August 2020

Felix von Frantzius Schauspieler Rezensionen Fussball ist unser Leben

Fussball ist unser Leben

Theater mal anders: Fussball ist unser Leben

Im Jahr der 21. Fußballweltmeisterschaft setzt das Theater an der Luegallee in Düsseldorf auf das Thema Fußball. Auf der mit grünem Rasen und Tor ausstaffierten Bühne dreht sich alles rund um den Lieblingssport der Deutschen. Felix von Frantzius und Christiane Reichert unterhalten das Publikum zweimal 45 Minuten mit Schauspiel, Gesang und reichlich ironischem Humor. Dabei kommen Fußballfans genauso auf ihre Kosten wie kritische Geister. Begleitet wird der Abend von Wolfgang Eichler am Klavier. 

Ein Theaterabend rund um Fußball? Das klingt nicht nur nach einer Herausforderung – das ist wirklich eine. Doch dieser hat sich Christiane Reichert mit ihrer Komödie nicht nur gestellt; sie hat sie gemeistert und aus dem Ballspiel einen äußerst unterhaltsamen und stimmungsvollen Abend gemacht. Bei dem spielen Emotionen, Informationen und Gesang die zentrale Rolle. So schlüpfen die beiden Darsteller gleich zu Beginn des Abends in Kostüme von singenden Mönchen. In schneller Folge erleben die Zuschauer immer neue Szenen aus der Geschichte des Fußballs. Die Kritik der damaligen Oberschicht an der seltsamen, neuen Sportart aus England wird dabei genauso thematisiert wir die Wutrede des Trainers Trappatoni. Auch die Schauspieler unterwerfen sich den Regeln des Sportes. Kurz nach Beginn des Stücks wird aus dem Publikum ein Schiedsrichter bestimmt, der nach exakt 45 Minuten die erste Halbzeit abpfeifen soll. Rote und gelbe Karten werden nicht ausgegeben - hätten aber auch nicht verteilt werden müssen.

 

Das Stück verbindet viele kreative Ideen. So verfolgt man ein Gespräch, das Fußballkommentatoren vielleicht zu Hause führen. Man hört von tragisch-komischen Verletzungen, die man sich eigentlich nur beim Fußball zuziehen kann. Und hört in umgetexteten Liedern von den Fußballidolen der letzten Jahrzehnte. Wer war gleich Berti Vogts? Und wie gut war Oliver Kahn? Auch das Publikum ist gefragt. Findet sich eine Frau im Publikum, die die Abseitsregel erklären kann? Oder wenigstens ein Mann? Auf alle Fälle erklären die Schauspieler diese Sonderregel für das Ballspiel der Nation. Mit dem ungewöhnlichen Ansatz lockt das Theater an der Luegallee Menschen ins Theater, die sonst vielleicht nie den Weg gefunden hätten. Manche kommen im Fanshirt. Andere singen einfach so mit, wenn die Schauspieler Fanlieder singen. Und auch für das ältere Publikum ist der Abend unterhaltsam. „Ich habe gerade ein total schönes Stück über Fußball gesehen“, höre ich eine ältere Dame auf dem Nachhauseweg erzählen. Christiane Reichert legt den komödiantischen Ball auf den Elfmeterpunkt und verwandelt. Gezeigt wird das Stück noch bis zum 29. April 2018. Karten gibt es telefonisch (0211/572222) und an der Abendkasse.


Links:

theaterluegallee.de

Felix von Frantzius Schauspieler und Sprecher Rezensionen

"Ohne die handelsüblichen Effekte"...

Dracula

Die Kölnische Rundschau schreibt: Das TaS "spielt virtuos mit der Imagination"
"Ohne die handelsüblichen Effekte 


Bram Stokers „Dracula": Theater am Sachsenring setzt auf die Vorstellungskraft 
VON BARBRO SCHUCHARDT 
117 Jahre hat Bram Stokers „Dracula" auf dem Buckel. Eigentlich kein Alter für einen Vampir, der sich seine Unsterblichkeit durch frisches Blut sichert. Solches injizierte ihm jetzt Sabine Dissel, die für das Theater am Sachsenring eine bühnenwirksame Neubearbeitung schuf.
Der irische Journalist und Theatermann Bram Stoker (1847-1912) bediente 1897 mit seinem Briefroman die Vorliebe seiner Zeitgenossen für romantische Gruselgeschichten. Wobei Freudsche Theorien und die gerade in Mode kommende Hypnose gewiss schon grüßen ließen.
In der nur durch Crowdfunding ermöglichte Uraufführung im TaS gibt es keine spitzen Eckzähne, keinen Sarg und keinen Tropfen „Blut".
Die Inszenierung von TaS-Chef Joe Knipp verzichtet auf die handelsüblichen Effekte und spielt virtuos mit der Imagination und tiefenpsychologischer Symbolik seelischer Abgründe. Da geht es um Wahn und Wirklichkeit, Eros und Thanatos, Faust und Mephisto und den Kampf mit den eigenen Dämonen. Ein paar mobile Rahmen und eine kluge Lichtregie (Bühne: Hannelore Honnen) genügen, um die klaustrophobische Atmosphäre zu schaffen, in der sich die vier großartigen Akteure (alle in mehreren Rollen) bewegen. 
Durch den ständigen, mitunter etwas verwirrenden Wechsel der Identitäten und Schauplätze entstehen scharf geschnittene, alptraumartige Szenen, die das Lachen gefrieren lassen. Als Graf Dracula (Felix von Frantzius) von Transsylvanien nach London zieht, nimmt das Unheil seinen Lauf. Die somnambule Lucy (Signe Zurmühlen; sie alterniert mit Marie Hiller) hat plötzlich zwei punktförmige Male am Hals. Können ihre Freundin Mina (Jennifer Tilesi Silke) und die Ärzte van Helsing (Julian Babol, grandios auch als Psychiatrie-Patient Renfield) und Sewart (ebenfalls Felix von Frantzius) sie retten? Oder bleibt sie wie Dracula zur Unsterblichkeit verdammt? Das eindrucksvolle letzte Bild legt nahe, dass es auch 2015 keine Therapie gibt, um das Böse aus der Welt zu schaffen ... 
2 1/4 Std. (mit Pause). Karten-Tel. 0221/315015 
Eher düster schwarz als blutrot: die psychologische „Dracula"- Interpretation von Regisseur Joe Knipp. "
                                             

Barbro Schuchardt, Kölnische Rundschau, 20.05.2015
 


Dracula im Programmtipp des WDR Fernsehens



"Dracula mit viel Herzblut":
"...Einfallsreich wird Draculas Schloss... mit Hilfe mehrerer Holzrahmen dargestellt. Die beiden Schauspieler (Felix von Frantzius als Dracula und Signe Zurmühlen als Jonathan Harker) schaffen es, mich im ersten Akt in ein transsylvanisches Schloss zu bringen, das mir unheimlich wird, von minimalen, aber unheilschwangeren Tönen untermalt, die live mit Hilfe von Gläsern erzeugt werden...
...Aber im nächsten Akt sind wir schon in England; ein junger Mann (Nervenarzt Dr. Seward, auch gespielt von Felix von Frantzius) umgarnt eine junge Frau (Lucy, gespielt von Signe Zurmühlen) und spielt ihr etwas auf dem Klavier vor. Nun ist es gar nicht mehr gruselig, sondern sympathisch, witzig und charmant...
...ich bin bass erstaunt, wie gut die vier Schauspieler, die beiden jungen Frauen und beiden jungen Männer, spielen. Wie echt, unprätenziös und wahrhaftig sie ihre verschiedenen Rollen ausfüllen. Mit großer Spielfreude tragen sie das Stück und machen es kurzweilig und lebendig... 
... Es gab vier Minuten Applaus! Klatschen Sie mal vier Minuten lang freiwillig, dann wissen Sie, wie gut das Stück war. Und gehen Sie rein!..."
                                                           

Jasmin Klein, Meine Südstadt, 13.05.2015

Felix von Frantzius, Schauspieler und Sprecher Rezensionen Hedda Gabler

Zur Premiere von:

Hedda Gabler

"Hedda langweilt sich zu Tode.`Nur einmal im Leben die Herrschaft haben über ein Menschenschicksal`, das wünscht sich die kapriziöse Frau, die einem verflossenen Liebhaber nachtrauert und nicht weiß, was sie mit ihrer Rolle als brave Ehefrau und Bürgerin anfangen soll. Joe Knipp inszeniert Henrik Ibsens 1891 aufgeführtes Drama als konzentriertes Schauspielertheater ohne Schnickschnack. Katja Gorst als Titelfigur balanciert lasziv auf Hockern und zieht diese wie Gitterstäbe um sich herum - eine hospitalistische Pantherin zwischen Stubentigern (auch gut: Felix von Frantzius, Jennifer Tilesi Silke, Tobias Teschner und Till Klein), eindringlich dargestellt. Eine traditionelle Aufführung die an eine fast vergessene Welt heranführt."  

                                                                       

Kölner Stadt - Anzeiger 22.09.2012
 

Felix von Frantzius Schauspieler & Sprecher Rezensionen Gibt´s ein Leben über 40?

Zur Premiere von: "Gibt´s ein Leben über 40?"

Eine Avocado im achten Monat

Eine Avocado im achten Monat
"Gibt´s ein Leben über 40?" Vom Kabarett - Solo zum Theaterstück
"[...] Unter der Regie von Joe Knipp entstand mit drei formidablen Schauspielern ein spritziges Dialogstück, bei dem sich die Pointen nur so überschlagen. Oli        ("Gaststar" aus München: Felix von Frantzius) hat am Vorabend seines Geburtstages solche Angst vorm totalen Verspießern (Stichwort Einbauküche), dass er am liebsten keine Party feiern möchte. "Ich bin doch ein alter Grüner, eine Avocado im achten Monat! " greint er seinem versöhnlichen Freund Jürgen (David N. Koch) vor, der schon die Bierkästen Marke Reis - Dorf (mit Thomas - Reis Portrait) anschleppt. Oli suhlt sich in antikapitalistischer System - Kritik, ein bisschen Apo - Nostalgie und weinerlichem Tiefsinn ("Warum sind wir nicht einfach glücklich?"), bis die Freunde dann natürlich doch noch antanzen."
      

Kölnische Rundschau, 16. Mai 2012

 

 Gibt es ein Leben jenseits der 40?

Theater am Sachsenring (Köln) feiert Jubiläum
"[...] Blumenkästen markieren den Balkon, auf dem abseits der eigentlichen Feier die wesentlichen Gespräche stattfinden. Freilich: Felix von Frantzius (34) als unwilliges Geburtstagskind, David N. Koch (30) als bester Freund und andere Kumpel sowie Signe Zurmühlen (25), die etliche weibliche Gäste spielt, sind offensichtlich viel zu jung für ihre Rollen. Doch das ist schnell vergessen; den Mangel an Lebensjahren gleichen die Darsteller in diesem Pointenfeuerwerk durch Talent und Spielfreude locker aus."
                                                                        

Kölner Stadt - Anzeiger11.05.2012